- Diabetes insipidus
- ADH-Mangel
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[lateinisch insipidus »unschmackhaft« (hier im Hinblick auf den Harn: ohne den charakteristischen süßen Geschmack wie bei Diabetes mellitus)] der, - -, Wasserharnruhr, Stoffwechselstörung mit abnorm gesteigerter Ausscheidung von Harn (Polyurie, 5-20 l täglich) mit niedrigem spezifischem Gewicht (Asthenurie), der jedoch keine krankhaften Bestandteile enthält; verbunden mit starkem Durstgefühl und Trinken entsprechend großer Flüssigkeitsmengen (Polydipsie), ohne die es zur Störung des Wasser- und Elektrolythaushalts mit Austrocknung (Exsikkose) kommt.Ursache ist eine Harnkonzentrationsstörung der Niere (ungenügende Rückresorption von Wasser), die u. a. durch eine mangelhafte oder fehlende Ausschüttung des antidiuretischen Hormons Vasopressin bewirkt wird. Der am häufigsten auftretenden symptomatischen Form liegt eine Schädigung im Bereich des Zwischenhirns oder der Hirnanhangdrüse durch Tumorbildung, Entzündung oder Verletzung zugrunde; bei der idiopathischen, dominant vererbbaren (hereditären) Form liegt ein Versagen der Hormonrezeptoren der Niere vor. Eine ursächliche Behandlung ist nur bei der symptomatischen Form möglich; sonst kann durch den medikamentösen Dauerersatz des fehlenden antidiuretischen Hormons eine Besserung erzielt werden.
Universal-Lexikon. 2012.